Kartierprojekte mit Kantonen und Ingenieurbüros

Verschiedene neue Methoden und Techniken ermöglichen es, Bodenkartierungen zukünftig effizienter durchführen zu können. Im Rahmen von Kartierprojekten wird das KOBO neue Methoden praxistauglich umsetzen. Dieser Vorgang geschieht in Zusammenarbeit mit Kantonen, Bundesämtern und Ingenieurbüros. Auf diese Weise soll schrittweise die heutige Kartiermethode weiterentwickelt werden.

Das KOBO hat zum Ziel, die technische Weiterentwicklung der Bodenkartierung zu forcieren. Das KOBO koordiniert und standardisiert dazu Methoden und Instrumente, die wichtig sind für:

  • die Erhebung,
  • Bewertung und
  • Bereitstellung von Bodeninformationen in der Schweiz.

Mit technischen Neuerungen und der Praxiserfahrung von Ingenieurbüros soll die Kartierung grösserer Gebiete zeit- und kostengünstiger gestaltet werden. Dabei werden die folgenden Punkte werden gebiets- und projektübergreifend entwickelt, angewendet und laufend optimiert:

  • Prozessabläufe und deren Standardisierung,
  • Methoden und technische Varianten.

Zu diesem Zweck führt das KOBO seit 2021 in verschiedenen Kantonen sogenannte KOBO-Pilotprojekte durch. Zudem können seit 2024 die Kantone beim Bundesamt für Umwelt BAFU für die Vorbereitungsphase des Projekts schweizweite Bodenkartierung kantonale Pilotprojekte zum Testen neuer Methoden einreichen. In Absprache mit dem BAFU unterstützt das KOBO die kantonalen Pilotprojekte für den gezielten Einsatz neuer Methoden. Hierdurch können wertvolle Praxiserfahrungen gesammelt und Fachkompetenzen bei kantonalen Fachämtern und Ingenieurbüros aufgebaut werden.

Das KOBO wird demnächst eine Broschüre für kantonale Fachämter veröffentlichen, in welcher der Ablauf von Pilotprojekten beschrieben ist. Dort sind sowohl die wichtigsten Arbeitsschritte als auch mögliche Optionen für eine Arbeitsteilung zwischen allen Akteuren und Akteurinnen beschrieben. Darüber hinaus werden verschiedene Methodentests für kantonale Pilotprojekte vorgeschlagen (siehe Abbildung). Die Liste der Methodentests M1 bis M10 ist nicht abschliessend, in kantonalen Pilotprojekten können auch weitere Methoden getestet werden.

Übersicht aktueller Kartierprojekte

2024-2026

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laufend
Das kantonale Pilotprojekt für die Integration neuer Methoden in der Bodenkartierung steht im Kontext eines geplanten Bewässerungsprojekts im Bibertal. An den Feldarbeiten für rund 250 ha Acker- und Grasland sind insgesamt drei Kartierbüros beteiligt.
2024-2025

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laufend
Für 107 ha Acker- und Grasland werden Karten für Bodeneigenschaften erstellt. Es wird getestet, welchen Mehrwert diese Bodeneigenschaftskarten für die Pedolog:innen für die Feldkartierung gemäss Kartieranleitung KA23 erbringen können.
2024-2026

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laufend
In Zusammenarbeit mit mehreren Partner:innen sammelt das KOBO erste Erfahrungen in der Kartierung von Waldböden. Das Kartiergebiet von rund 250 ha erstreckt sich von 1200 bis 1900 m.ü.M.
2024-2025

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laufend
Für ein kleines Testgebiet von 93 ha werden vor der Feldkartierung bereits Rasterkarten für Bodeneigenschaften für verschiedene Tiefenstufen vorliegen. Die Kartierung vollzieht sich gemäss Kartieranleitung KA23.
2023-2025

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laufend
In Zusammenarbeit mit dem Kanton Freiburg und Ingenieurbüros startete im April 2023 das KOBO-Pilotprojekt in der Gemeinde Prez. Im Projektgebiet wird auf rund 300 ha Landwirtschaftsflächen ein adaptierter Kartierablauf erprobt.
2022-2025

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laufend
In Zusammenarbeit mit dem Kanton Thurgau und Ingenieurbüros startete im August 2022 das KOBO-Pilotprojekt in der Gemeinde Lommis. Im Projektgebiet werden verschiedene neue Methoden für die Kartierung von Böden getestet und weiter optimiert.
Die Gruppe Bodenschutz und Bodennutzung der BFH-HAFL führt seit 2020 im Gebiet Wohlen (Kanton Bern) ein Forschungsprojekt für die Kartierung von Böden mit neuen technischen Anwendungsmöglichkeiten durch. Das Projekt wird von der Wyss Academy for Nature finanziert.
2021-2022

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abgeschlossen
In der Gemeinde Diemerswil BE setzt das KOBO im Herbst 2021 ein Pilotprojekt «moderne Bodenkartierung» um, wo auf rund 200 ha Landwirtschaftsböden eine Bodenkartierung mit Fokus auf die Optimierung neuer Methoden durchgeführt wird.
2021-2022

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abgeschlossen
Der Kanton Freiburg plant bei Chamblioux-Bertigny ein neues urbanes und verdichtetes Zentrum zu schaffen. Für rund 50 ha wurde im Herbst 2021 in einem Projekt die Bodenqualität erhoben. Das neue Bohrfahrzeug des KOBO war hier zum ersten Mal im Einsatz.

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