Kartierprojekte mit Kantonen und Ingenieurbüros

Verschiedene neue Methoden und Techniken ermöglichen es, Bodenkartierungen zukünftig effizienter durchführen zu können. Im Rahmen von Kartierprojekten wird das KOBO, in Zusammenarbeit mit Kantonen und Ingenieurbüros, neue Methoden praxistauglich umsetzen und auf diese Weise schrittweise die heutige Kartiermethode weiterentwickeln.

Das KOBO hat zum Ziel, die technische Weiterentwicklung der Bodenkartierung zu forcieren. Das KOBO koordiniert und standardisiert dazu Methoden und Instrumente für die Erhebung, Bewertung und Bereitstellung von Bodeninformationen in der Schweiz. Mit technischen Innovationen und der Praxiserfahrung von Ingenieurbüros, soll die Kartierung grösserer Gebiete zeit- und kostengünstiger gestaltet werden. Zu diesem Zweck sind in den nächsten Jahren in verschiedenen Kantonen Pilotprojekte geplant, in denen es um die praxistaugliche Umsetzung von bereits vorhandenen neuen Methoden und Techniken gehen wird. Zudem unterstützt das KOBO laufende kantonale Bodenkartierungen für den gezielten Einsatz neuer Methoden. Hierdurch können wertvolle Praxiserfahrungen gesammelt werden.

Integration neuer Methoden in den Arbeitsschritten der Bodenkartierung

  • Aufbereitung von Umwelt- und Geodaten: Produkte aus der Fernerkundung und multiskalige Terrainanalysen
  • Konzeptphase: Konzeptkarte mit Feldbegehung und modellunterstütztes Beprobungskonzept
  • Feldkartierung: Einsatz von Bohrfahrzeug und Einsatz von Feldsensorik (NIR und Gamma)
  • Labor: spektroskopische Analysenmethoden (NIR und MIR) und Bestimmung bodenphysikalischer Eigenschaften
  • Kartenerstellung: modellunterstützte Regionalisierung von Bodeneigenschaften in Kombination mit Feldkartierung
  • Auswertung: Erstellung von Themenkarten und Bodenfunktionskarten

Welche Resultate werden erzielt?

Bodenkundliche Eigenschaften und Merkmale werden im ganzen Untersuchungsgebiet erhoben und den BewirtschafterInnen sowie dem Kanton zur Verfügung gestellt. Die erhobenen Bodendaten an den Profilen und Bohrungen sowie die Bodenkarten und Themenkarten werden für das Geoportal des Kantons aufbereitet. Zusätzlich werden, in Absprache mit dem Kanton, verschiedene Themenkarten für Bodenfunktionen (z.B. Wasserspeicher- und Nährstoffspeichervermögen) und Bodengefährdungen (z.B. Verdichtungsempfindlichkeit) erstellt.

Übersicht aktueller Kartierprojekte

Der Kanton Freiburg plant bei Chamblioux-Bertigny ein neues urbanes und verdichtetes Zentrum zu schaffen. Für rund 50 ha wurde im Herbst 2021 in einem Projekt die Bodenqualität erhoben. Das neue Bohrfahrzeug des KOBO war hier zum ersten Mal im Einsatz.
In Zusammenarbeit mit dem Kanton Freiburg und Ingenieurbüros startete im April 2023 das KOBO-Pilotprojekt in der Gemeinde Prez. Im Projektgebiet wird auf rund 300 ha Landwirtschaftsflächen ein adaptierter Kartierablauf erprobt.
In Zusammenarbeit mit dem Kanton Thurgau und Ingenieurbüros startete im August 2022 das KOBO-Pilotprojekt in der Gemeinde Lommis. Im Projektgebiet werden verschiedene neue Methoden für die Kartierung von Böden getestet und weiter optimiert.
Die Gruppe Bodenschutz und Bodennutzung der BFH-HAFL führt seit 2020 im Gebiet Wohlen (Kanton Bern) ein Forschungsprojekt für die Kartierung von Böden mit neuen technischen Anwendungsmöglichkeiten durch. Das Projekt wird von der Wyss Academy for Nature finanziert.
In der Gemeinde Diemerswil BE setzt das KOBO im Herbst 2021 ein Pilotprojekt «moderne Bodenkartierung» um, wo auf rund 200 ha Landwirtschaftsböden eine Bodenkartierung mit Fokus auf die Optimierung neuer Methoden durchgeführt wird.

Der generelle Ablauf einer Bodenkartierung in Videoform sehen Sie hier.

Mehr Informationen erhalten Sie in der folgenden Broschüre.

Downloads

Böden kartieren, nachhaltig nutzen und schützen – Pilotprojekte mit Kantonen und Ingenieurbüros