Konzeptphase

In der Konzeptphase werden für das zu kartierende Gebiet alle relevanten Umwelt- und Geodaten gesichtet und sich vor Ort ein erster Überblick zu den bodenbildenden Faktoren verschafft. Auf dieser Basis wird die Wahl der Profilstandorte festgelegt. Für Bohrungen und weitere Probenahmen kann ein statistisches Beprobungskonzept helfen, die gesamte Bandbreite an bodenkundlicher Variabilität im Gebiet abzudecken.

In der Erkundungsphase findet eine Begehung des Gebietes statt, um einerseits auf Basis aller vorhandenen aufbereiteten Umwelt- und Geodaten (mehr Informationen unter Aufbereitung von Geo- und Umweltdaten) das Gebiet kennenzulernen und andererseits mögliche Profilstandorte festzulegen. Es gilt, die relevanten bodenbildenden Faktoren wie Geologie, Terrain und die aktuelle sowie historische Landnutzung für das Gebiet zu interpretieren und erste Handbohrungen durchzuführen. Aus diesen Vorinformationen können Hypothesen zur Ausprägung der Böden im Gebiet formuliert werden. Zudem sind vor Beginn der Feldarbeiten die Profilstandorte auf ihre Durchführbarkeit (z.B. Zugänglichkeit, Kulturen) und auf die Akzeptanz seitens der Bewirtschafter:innen zu prüfen.

Um den genauen Projektperimeter festlegen zu können sind in einem GIS die aktuellen Informationen zur amtlichen Vermessung und zur Nutzung zusammenzuführen. Zudem müssen für die Planung der Feldarbeiten unterirdische Leitungen, Fundamente von Bauwerken, Leitungsschächte sowie Flächen aus dem Kataster der belasteten Standorte mit einem geeigneten Puffer berücksichtigt werden.

Unterirdische Leitungen, Fundamente von Bauwerken, Leitungsschächte sowie Flächen aus dem Kataster der belasteten Standorte werden mit einem geeigneten Puffer im Projektperimeter berücksichtigt.

Die Wahl der Profile wird in der Regel in der Erkundungsphase durch Pedologen festgelegt. Für grössere Gebiete mit vielen Bohrungen für eine pedologische Aufnahme und für Probenahmen können modellbasierte Beprobungskonzepte die Feldarbeiten unterstützen. Statistische Stichprobenverfahren stellen sicher, dass mit einer möglichst geringen Zahl von Standorten die Bandbreite an bodenkundlicher Variabilität möglichst gut abgedeckt wird. In der Literatur sind unterschiedliche Verfahren beschrieben, die die Ableitung eines Bepro-bungskonzepts auf Basis mehrerer Umweltvariablen ermöglichen. Die Wahl der Standorte ist dabei aber nicht statisch vorgegeben. Während den Feldarbeiten können aufgrund von weiteren Beobachtungen zusätzliche Standorte untersucht werden.

Beprobungskonzept der H2-Bohrungen im KOBO-Pilotproket Lommis.

Das KOBO hat in den ersten Pilotprojekten ein modellbasiertes Beprobungskonzept für folgende Ebenen getestet:

  1. Standorte für Profile (als Vorschlag für die Pedologen)
  2. Standorte für Bohrungen mittels Bohrfahrzeug zur pedologischen Aufnahme (mit Auswahl weiterer freier Standorte durch die Pedologen)
  3. Standorte für die Probenahme mit einem Bohrfahrzeug mit automatisierter Probenahme (Proben für Laboranalysen)

Dabei nimmt die Anzahl der Standorte von den Profilen bis hin zu den Probenahmestandorten pro Fläche stets zu, und der Informationsumfang der aufgenommenen Attribute ab.