Visualisierung Anwendung Wasserhaushalt

Bodeninformationen aus Kartierungen liefern wichtige Grundlagen für viele Fragestellungen und Nutzergruppen. Sie erlauben einen Vergleich der Bodenqualität zwischen Standorten und ermöglichen es Handlungsoptionen zu beurteilen und zu planen.

Wasserhaushalt von Böden: trockene und nasse Sommer
Aktuelle Klimaszenarien sagen unter anderem voraus, dass im Sommer die Intensität und Häufigkeit von Starkniederschlägen zunehmen werden und es häufiger Hitzetage geben kann. In diesem Zusammenhang ist der Wasserhaushalt der Böden für die Land- und Forstwirtschaft von essenzieller Bedeutung. Je nach Aufbau und Eigenschaft können die Böden im Hinblick auf den Wasserhaushalt ihre Funktionen unterschiedlich gut erfüllen. Böden regulieren den Oberflächenabfluss und Infiltration bei Starkniederschlag und können damit das Überschwemmungs- und Erosionsrisiko beeinflussen. Zudem speichern Böden pflanzenverfügbares Wasser und filtern das Regenwasser.



Böden mit unterschiedlicher Infiltration und Wasserspeichervermögen in einem trockenen und in einem nassen Sommer.

Die Animation zeigt vereinfacht wie Nässe- und Trockenheitsperioden je nach Bodeneigenschaften für die Pflanzenproduktion einen wichtigen Unterschied ausmachen können. Profil A ist ein gut durchlässiger Boden mit eher tiefem Wasserspeichervermögen. Bei Nässe ist Profil A günstiger für das Pflanzenwachstum als Profil B. Profil B kann beispielsweise ein Boden mit einem Stauhorizont sein mit einem hohen Wasserspeichervermögen oberhalb des Stauhorizonts. Bei Trockenheit hat Profil B eine bessere Wasserversorgung der Pflanzen als Profil A.

Böden und Grundwasserschutz
Böden weisen ein unterschiedliches Potenzial auf Pflanzenreste und Nährstoffe abzubauen, diese zu speichern und vor der Auswaschung ins Grundwasser zurückzuhalten. Böden sind unterschiedlich durchlässig, tief, vernässt und biologisch aktiv. Im Zusammenspiel ergibt sich dabei ein unterschiedliches Rückhaltevermögen für Nährstoffe, z.B. für Stickstoff in Form von Nitrat.

Böden mit gegensätzlicher biologischer Aktivität.

Bodenschutz ist somit auch Grundwasserschutz. In der Animation sind Profil A und B bis in die Tiefe durchlässig und haben dieselbe Textur (Ton-, Schluff- und Sandgehalt) und Tiefe. Hat Profil A gegenüber Profil B eine höhere biologische Aktivität, wird in der Regel bei Profil A weniger Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen als bei Profil B.

Das KOBO arbeitet derzeit an einer Dokumentation von zehn Bewertungsmethoden für Bodenfunktionen und evaluiert die Bewertungsmethoden für vorhandene Bodeninformationen aus Bodenkartierungen (NABODAT) sowie für Pilotprojekte.