Die Feldarbeiten umfassen vor allem die bodenkundliche Beschreibung an Profilen und Bohrungen sowie die Qualitätssicherung der erhobenen Bodendaten. Zudem werden Probenahmen für chemische und teilweise physikalische Bodeneigenschaften und Analysen im Feld und Labor durchgeführt. Idealerweise sollte zukünftig auch die Bodenbiologie in Bodenkartierungen berücksichtigt werden. Gefragt sind technische Innovationen, die eine kosten- und zeiteffiziente Bestimmung von Bodeneigenschaften ermöglichen.
Die Feldarbeiten gliedern sich in mehrere Phasen. Bodenprofile an ausgewählten Standorten dienen vor allem dazu sich ein Bild über die vorherrschenden Bodenprozesse und Aufbau der Böden zu verschaffen (Video “Visualisierung einer Bodenkartierung”) . Die Bodenprofile bilden in pedologischer Hinsicht den Ausgangspunkt für eine möglichst standardisierte Beschreibung und Klassifikation der Bohrungen in der anschliessenden Kartierphase. Hierbei können Bohrsysteme die Feldarbeiten unterstützen. Sogenannte «Eichtage» dienen den Feldkartierer:innen zur Abstimmung und Qualitätssicherung.
Neben den Feldschätzungen werden chemische Bodeneigenschaften bisher vor allem im Labor mit relativ aufwändigen, nasschemischen Methoden bestimmt. Aus Kostengründen können in Bodenkartierungen daher oftmals nur für ausgewählte Bodenprofile chemische Bodenanalysen durchgeführt werden. Physikalische oder gar biologische Bodeneigenschaften standen bisher aufgrund der agrarpedologischen Ausrichtung der Bodenkartierung kaum im Fokus. Um die Multifunktionalität der Böden hinreichend erfassen zu können, ist zukünftig der Umfang der zu erhebenden Bodeneigenschaften zu erweitern.
Für Feld- und Labormethoden fanden international im letzten Jahrzehnt technische Innovationen statt, die es für die Bodenkartierung zu nutzen gilt. Vor allem spektroskopische Methoden, welche die Reflexion im sichtbaren und im Infrarotteil des Lichtspektrums erfassen, wurden international zur Praxistauglichkeit für die Messung von Bodeneigenschaften weiterentwickelt.
