Um Gefährdungen des Bodens durch Verdichtung, Erosion, Humusverlust, Bodenversauerung, Versiegelung oder einen diffusen Eintrag von Nähr- und Schadstoffen aus Gewässern zu vermeiden und zu vermindern, wurden praxistaugliche Instrumente entwickelt.
Hierzu zählen auch Methoden und Hilfsmittel zur Unterstützung im kantonalen Vollzug, u.a. für einen sachgerechten Umgang mit Böden beim Bauen, Terrainveränderungen oder Rekultivierungen. Die Informationen zu den Instrumenten sind in der Schweiz auf unterschiedlichste Institutionen verteilt. Das KOBO möchte an dieser Stelle zukünftig einen Überblick und Zugang zu vorhandenen Instrumenten in der Schweiz bieten.
Werden die Bodenfunktionen beeinträchtigt, spricht man von Bodengefährdungen. Die Ressource Boden ist nicht erneuerbar und beeinträchtigte Böden können nicht oder nur schwer wiederhergestellt werden. Deshalb ist der Schutz von Böden und ihren Funktionen für den Menschen und seine Umwelt von essenzieller Bedeutung. Der vorsorgliche Bodenschutz setzt sich zum Ziel, die Funktionen der Böden zu erhalten. Dies kann mit angepassten Nutzungskonzepten und schonendem Umgang mit der Ressource Boden erreicht werden. Gemäss Bodenstrategie des Bundes ist die Nutzung des Bodens so zu gestalten, dass die Funktionen des Bodens langfristig erhalten bleiben. So können auch zukünftige Generationen von den vielfältigen Leistungen des Bodens profitieren. Diesbezüglich wurden in der Bodenstrategie Ziele und Handlungsfelder formuliert.
Mit Instrumenten sind gesamthaft Bewertungsmethoden, Wegleitungen, Vollzugshilfen oder Umweltmodelle gemeint, die es erlauben, aus Bodeninformationen und anderen Standortfaktoren interpretierte Kenngrössen für den Vollzug im Bodenschutz abzuleiten und geeignete Massnahmen für eine nachhaltige Nutzung der Böden zu formulieren.
Der Boden ist ein Querschnittsthema über viele Sektoren hinweg. Die vielfältigen Nutzungsansprüche an den Boden spiegeln sich auch in den zahlreichen Rechtserlassen zum Schutz und zur Nutzung des Bodens wider. Hierbei sind oftmals Zielkonflikte vorhanden: beispielsweise zwischen Raumplanung und Landwirtschaft, oder zwischen Gewässer-, Natur- oder Bodenschutz. Dies stellt für Verwaltung und Vollzug in der täglichen Praxis eine grosse Herausforderung dar, und erfordert eine Zusammenarbeit und Koordination einzelner Akteure.
Weiterführende Links und Referenzen
Boden in der Schweiz – Zustand und Entwicklung (2017)
Bedürfnisse der Kantone und des Bundes rund um ein Monitoring der Ressource Boden (2020)
Krebs R., Egli M., Schulin R., Tobias S. (Hrsg.) (2017): Bodenschutz für die Praxis. Haupt-Verlag, utb-Band-Nr.: 4820.