27/09/2022
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27/09/2022

Neues HAFL-Versuchslabor zur Bestimmung von Bodeneigenschaften in Betrieb

An der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) wurde im September 2022 ein kleines – aber feines – Bodenlabor eingeweiht. Es dient der Bestimmung der wichtigsten chemischen und physikalischen Bodeneigenschaften, die im Rahmen von Bodenkartierungen und Forschungsprojekten benötigt werden.

Für die Durchführung von Pilot- und Forschungsprojekten zur Weiterentwicklung der Bodenkartierung sind Analysen der wichtigsten Basisbodeneigenschaften wie pH, Textur, Humus, Karbonat und Kationenaustauschkapazität erforderlich. Zudem ermöglicht die Bestimmung von bodenphysikalischen Eigenschaften, wie beispielsweise Lagerungsdichte, Porenvolumen, hydraulische Leitfähigkeit und nutzbare Feldkapazität (Wasserretentionskurve), das Spektrum an Auswertungen und Themenkarten für viele Nutzungsinteressen zu vergrössern.

Bisher waren die räumlichen Kapazitäten für diese grundlegenden Labormethoden für Böden begrenzt, bzw. die Infrastruktur nicht optimal auf die Abläufe der Probenaufbereitung und Analyse von Bodenproben ausgerichtet. Auf einer Fläche von rund 80 m2 wurde nun ein Versuchs- und Testlabor für Forschung und Lehre an der HAFL eingerichtet. Die Konzeption, Planung und schrittweise Umsetzung des neuen Bodenlabors fand von Frühjahr 2020 bis im August 2022 statt.

Mit Fokus auf die Bedürfnisse der Bodenkartierung als auch für Forschungsprojekte an der HAFL werden in dem neuen Versuchslabor sowohl Referenzanalysen für Bodeneigenschaften gemäss Agroscope durchgeführt als auch neue Bestimmungsmethoden getestet, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind, aber sich noch nicht etabliert haben und deshalb Testreihen für die Kalibrierung mit Referenzmethoden erforderlich sind. Neben der üblichen Infrastruktur für die Aufbereitung von Bodenproben, und den Referenzmethoden für die oben genannten chemischen Bodeneigenschaften, sollen neue auf dem Markt verfügbare Bestimmungsmethoden für bodenphysikalische Eigenschaften getestet werden. Beispielsweise die Analyse der Partikelgrössenverteilung nach der «Integral Suspension Pressure Methode» (ISPM, Durner et al. 2017), oder die kombinierte Bestimmung der Wasserretentionskurve im feuchten und trockenen Bereich und der hydraulischen Leitfähigkeit (gesättigt und ungesättigt) von Böden (Schindler et al. 2010). Die Geräte sind unter anderem im KOBO-Bericht Nr. 1 beschrieben.

Mit dem Versuchslabor soll der Einsatz und die Kosteneffizienz von neuen Bestimmungsmethoden im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Kartiermethode von Böden evaluiert werden. Es dient nicht als Auftragslabor für Routineanalysen, dies wird von privaten Laboren abgedeckt.

Literatur

Durner, W., S.C. Iden, and G. von Unold (2017): The integral suspension pressure method (ISP) for precise particle-size analysis by gravitational sedimentation., Water Resources Research, 53, 33-48, doi:10.1002/2016WR019830

Schindler, U., Durner, W., von Unold, G. and Müller, L. 2010. Evaporation method for measuring unsaturated hydraulic properties of soils: Extending the measurement range. Soil Science Society of America Journal 74(4): 1071-1083.

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