Die vielfältigen Arbeitsschritte einer Bodenkartierung verlangen die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen. Neben den Arbeiten im Feld und Labor, kommt auch der modellbasierten Projektvorbereitung sowie der bedarfsgerechten Erstellung von Anwendungsprodukten eine zentrale Rolle zu. Die Feldarbeiten mit der pedologischen Beschreibung der Böden stellen im Ablauf der Bodenkartierung in Bezug zu Zeit und Kosten den umfangreichsten Arbeitsschritt dar.
Der Projektablauf einer Bodenkartierung gliedert sich grundsätzlich in drei Phasen:
- erstens die Projektvorbereitung und Konzeptphase,
- zweitens die eigentliche Feldkartierung und Kartenerstellung und
- drittens die erweiterte Auswertung der erhobenen Bodendaten zu Produkten und Themenkarten.
Nachfolgende Abbildung stellt einen vereinfachten Ablauf einer Bodenkartierung mit den wichtigsten Arbeitsschritten dar. Die Pfeile weisen darauf hin, dass teilweise auch iterativ vorgegangen werden kann. Das Datenmanagement aller erhobenen Bodendaten erstreckt sich von Beginn an über den gesamten Ablauf hinweg.
Das KOBO hat landesweite Karten für multiskalige Reliefeigenschaften (TerraPoly) erstellt, landesweite Hinweiskarten zu Bodeneigenschaften sowie landesweite (multi-temporale) Karten für Vegetation und Landnutzung. Diese Karten werden als Service für kantonale Bodenkartierungen zur Verfügung gestellt. In einer kurzen Dokumentation sind jeweils die verwendeten Methoden zur Erstellung der Karten beschrieben.
Aufbereitung von Umwelt- und Geodaten
Das KOBO hat landesweite Karten für multiskalige Reliefeigenschaften (TerraPoly) erstellt, landesweite Hinweiskarten zu Bodeneigenschaften sowie landesweite (multi-temporale) Karten für Vegetation und Landnutzung. Diese Karten werden als Service für kantonale Bodenkartierungen zur Verfügung gestellt. In einer kurzen Dokumentation sind jeweils die verwendeten Methoden zur Erstellung der Karten beschrieben.
Konzeptphase
In der Konzeptphase werden für den gesamten Projektperimeter alle verfügbaren und relevanten Umwelt- und Geodaten aufbereitet. Sie dienen als Grundlage, um das Gebiet schon vor der eigentlichen Feldarbeit bodenkundlich bestmöglich charakterisieren zu können.
Feld
Anschliessend folgen die pedologische Beschreibung und Klassifikation der Böden anhand von Profilen und Bohrungen. Dabei stellen die Verwendung eines Bohrfahrzeuges bzw. die digitale Erfassung von Bodendaten im Feld eine wesentliche Effizienzsteigerung dar.
Labor
Die Bodenproben werden aufbereitet und Bodeneigenschaften gemessen. Zu den Laborarbeiten zählen die Messung von chemisch-physikalischen Bodeneigenschaften (sogenannte Referenzanalysen) und die Messung der Spektren der Bodenproben im nahen (NIR) und mittleren Infrarotbereich (MIR) und allenfalls weiteren spektroskopischen Methoden.
Kartenerstellung
Um flächige Bodeninformationen zu erhalten, müssen Punktdaten regionalisiert werden. In der klassischen Bodenkartierung werden auf Basis von Bohrungen und Standorteigenschaften Polygonkarten direkt im Feld erarbeitet. International kommen zunehmend auch mathematisch-statistische Verfahren aus dem Bereich des maschinellen Lernens zur Anwendung. Letzteres unter der Voraussetzung, dass in der Konzeptphase ein geeignetes Beprobungskonzept erstellt und in den Feldarbeiten umgesetzt wurde. In der Bodenkunde wird die quantitative Modellierung verallgemeinert mit dem Begriff Digital Soil Mapping (DSM) bzw. Pedometrie umschrieben.
Auswertung
Im letzten Schritt, der Auswertung, werden in Zusammenarbeit mit den Akteur:innen vielfältige und nutzerspezifische Anwenderkarten erstellt. Dies können beispielsweise Themenkarten für die Land- und Forstwirtschaft sein. Je nach Bedarf der verschiedenen Nutzergruppen aber auch Themenkarten für die Raumplanung, Biodiversität (ökologische Infrastruktur) oder Klima und Naturschutz.
Die einzelnen Arbeitsschritte der Bodenkartierung sind in diesem Websiten-Bereich «Böden kartieren» detaillierter beschrieben.